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Panamericana - von Alaska nach Feuerland mit dem eigenen Offroad-Camper!

Aktualisiert: 2. Juli

Wir machen es! Wir reisen die Panamericana mit unserem eigenen Auto! Tja, leichter gesagt, als getan.





Für so eine große und lange Reise bedarf es einiges an Vorbereitungen.

Und die wollen wir jetzt mit euch teilen.

Der erste und wichtigste Schritt ist die Entscheidung, die Reise wirklich durchzuziehen. Träume hat jeder von uns - den Mut sie auch zu Verwirklichen noch lange nicht.

Wir haben die Entscheidung schon 2021 getroffen, damals noch mit dem Hintergrund in 5 Jahren starten zu wollen. Aber schon nach kurzer Zeit war uns klar, 5 Jahre sind einfach zu lang. Also haben wir uns das Ziel gesetzt, in 3 Jahren auf die Reise zu gehen. Wenn die Entscheidung getroffen ist, muss man sich dann auch noch im Klaren darüber sein, wie weit man gehen würde, um es auch durchzuziehen.

Es gibt da ja schon einige Hürden.

Ist man bereit, seinen Job aufzugeben, seine Wohnung zu kündigen, seine Familie und Freunde nicht mehr zu sehen? Diese Fragen kann jeder nur für sich selbst beantworten.

In unserem Fall haben wir großes Glück, dass wir beide ein Sabbatjahr von unseren Arbeitgebern bekommen haben und so nach der Reise beide noch unseren Job haben. Außerdem können wir auch unsere Wohnung behalten und diese zwischenzeitlich als Ferienwohnung vermieten. Zudem haben wir großen Zuspruch und Rückhalt von Familie und Freunden erhalten, sodass wir ganz ohne schlechtes Gewissen losreisen können.

Für uns war aber auch klar, komme was wolle, wir ziehen das durch. Denn bis dahin, war es ein langer Weg. Uns wurden einige Hindernisse in denWeg gestellt und wir hatten auch ab und an Zweifel. Aber das Fernweh und die Abenteuerlust haben am Ende gesiegt.

Dann kommt aber auch schon Schritt 2: auf welche Art und Weise möchte ich diese Reise machen? Backpacking, Radfahren, Campen? Da wir damals schon unseren Pajero hatten, stand für uns fest: mit ihm wollen wir diese Reise machen.

Daraufhin folgten Jahre des Umbaus, der Optimierung und rauchenden Kopfes bei Marcel. Superfleißig hat er fast alles in Eigenleistung umgesetzt und sich damit den Titel KFZ-Alleskönner mehr als verdient.

Zuerst musste ein Ausbau her. Schreiner ist keiner von uns, daher hatten wir Hilfe von einem Freund in der Schreinerausbildung. Der Arme musste sich mit lustigen Maßeinheiten wie "so lang wie Marcels Schuhe", "so breit wie ein Sixpack Wasser" und "eben so dass der Kocher passt" rumschlagen. Er hätte es besser nicht machen können.

Danach ging es an die Technik des Autos. Offroadfahrwerk, Höherlegungen, Motoroptimierungen, andere Felgen und Reifen, Wechsel auf Stahlstoßstangen, Seilwinde, Bullenfänger, neue Scheinwerfer und so weiter. Die Liste ist endlos und würde den Blog sprengen.

Nach ein paar Urlauben fehlte dann nur noch die Stromgewinnung über Solar und schon war alles erledigt.

Während Marcel als KFZ-Alleskönner seinen Teil zur Reise beigetragen hat, war Rebecca im Hintergrund als Organisatorin tätig.

Denn es gibt viel zu tun.

Zunächst mal die grobe Streckenplanung, damit man nicht zu Waldbrandzeit in den USA, zur Regenzeit in Mexiko und im tiefsten Winter in Alaska hängt. Und dann ist da ja noch dieser blöde Äquator, der die Jahreszeiten wieder völlig umwirft.

Nachdem das erledigt war, stand der Termin. Im Juni 2024 soll es losgehen.

Etliche wundgegoogelte Finger später war eine lange To Do Liste entstanden.

Man braucht Visa, KFZ - und Krankenversicherungen fürs Ausland, Reiseschutzimpfungen, internationale Dokumente und natürliche Flüge und die Verschiffung des Autos.

Klingt jetzt erstmal einfach und wenig - wir müssen enttäuschen - ist es nicht.

Aber, all das haben wir bis April 2024 erledigt.


Die letzten Meter...


Auf der Probetour in die Westalpen Anfang Mai dann das Disaster.

Der Pajero qualmt blau und es gibt einen heftigen Knall auf der französischen Autobahn.

Erste vage Diagnose: Motorschaden!

Erste Reaktion: Scheiße!

Zweite Reaktion: es gibt keinen Plan B... also los.

Da kommt wieder der KFZ-Alleskönner Marcel und Hilfe von Freunden und Familie zum Einsatz. Das führte dann zur zweiten Diagnose: Einspritzpumpe defekt. Okay, teuer aber lösbar. Zum Glück hatten wir noch eine Einspritzpumpe aus einem Schlachterpajero und das Auto lief 3 Tage später schon wieder.


Ab hier ging es in die heiße Phase: die To Do Liste war leider immer noch endlos und für jeden abgehakten Punkt kam ein neuer dazu.

Die Nerven wurden dünner und die Zeit immer kürzer. Wer uns aber kennt, weiß, wir machen immer alles auf den allerletzten Drücker.

Am Montag, 24.5.2024 sollte das Auto im Hafen von Antwerpen abliefert werden.

Bis Samstag Mittag stand das Auto noch auf der Hebebühne und die letzten Klamotten wurden sonntags abends um 9 Uhr gepackt.

Dann kam der Montag morgen. Die Nervosität war bei uns beiden unfassbar groß. Hoffentlich haben wir auf der Fahrt zum Hafen keine Panne, hoffentlich haben wir an alles gedacht, nicht aus Versehen etwas verbotenes ins Auto gepackt und vor Allem: hoffentlich sind wir nicht überladen!

Die Abgabe am Hafen war Dank der guten Vorbereitung von Seabridge super einfach und schnell. Wir hatten schnell unsere Frachtpapiere und dann kam der entscheidende Moment: die Waage!

Prüfung bestanden, das Auto darf aufs Hafengelände.

Mit etwas mulmigen Gefühl haben wir das Auto offen und mit steckendem Schlüssel auf dem riesigen Hafengelände von Antwerpen abstellt.

Und ab nach Hause ging es für uns.

Die erste Aufregung ist abgefallen. Freitags konnten wir dann Dank AirTag sehen, dass das Auto auf dem Schiff ist.

Also wohl keine illegalen Gegenstände an Bord. Was ein Glück.

Dank Marine Traffic wissen wir jetzt, dass das Schiff nach einem Zwischenstopp in Liverpool unterwegs nach Halifax ist und dort am 11.06. ankommen soll.

Wir sind gespannt.



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3 Comments


winni_andrea
Jun 15

Moin Ihr Lieben aus dem hohen Norden Deutschlands,

mit Spannung und ganz, ganz viel Empathie haben wir Eure Vorbereitungen mitverfolgt und danken Dir, Rebecca, herzlich für Deine Nachrichten und die Möglichkeit, Euer Abenteuer auch in dieser Phase schon begleiten zu können!

Nun ist Noah gut in Halifax angelandet und wir hoffen, Ihr hattet gestern einen guten Flug und könnt bald unbeschwert zu Eurer großen Reise starten!

Wir wünschen Euch alles denkbar Gute und traumhafte Zeiten!

Alles Liebe für Euch,

Wini & Jörg

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Brigitte Heindrichs
Brigitte Heindrichs
Jun 07

Ihr Lieben. Ihr habt es mehr als verdient. Alles Gute für die kommende Zeit. Wir wünschen euc Glück , Gesundheit und Gottes Hilfe bei eurem Unterfangen. Herzliche Grüße Biggi und Rolf

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rums-adventure
Jun 07
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Danke liebe Biggi 😍

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